Das Wissen über die Besonderheiten im essbiografischen Kontext und die Berücksichtigung bei der Ernährung sind die Grundlage für das psychische und physische Wohlbefinden.
Vorbereitung
Drucken Sie den Biografie-Bogen aus und nehmen Sie die Materialien mit ins Zimmer der Person bzw. in den Raum, in dem die Erhebung stattfinden soll.
So wirds gemacht
Begrüßung
Begrüßen Sie den Pflegekunden und führen Sie das Angebot ein: „Ich hätte von Ihnen gern Informationen über Ihre Essvorlieben und Ihr Essverhalten, damit wir unsere Speisen und Kochaktionen daran ausrichten können.“
Ablauf
Stellen Sie dem Pflegekunden die Fragen auf dem Biografie-Bogen (siehe Zusatzmaterial „Ess-Biografie“) und halten Sie seine wichtigsten Aussagen schriftlich fest.
Beendigung
Bedanken Sie sich beim Pflegekunden für sein Vertrauen und verabschieden Sie sich.
Wichtig
- Es wird u. U. Wissenslücken in der Ess-Biografie geben, weil die Angehörigen vielleicht nicht zur Verfügung stehen und die Berichte des Befragten unzuverlässig sind. In diesem Falle sollten die Mitarbeiter besonders wachsam sein, da sich während der Betreuung biografische Hinweise ergeben können. Mitarbeiter sollten den Bogen deshalb zur Ergänzung immer griffbereit haben.
- Das Beantworten von biografischen Fragen ist freiwillig. Sie dürfen keine Person dazu drängen.
- Betreuungskräfte müssen mit dem neu gewonnenen Wissen vertraulich umgehen und den Datenschutz beachten.
- Der Fragebogen stellt lediglich ein Gerüst dar, das helfen soll, interessante Fragestellungen oder Gesprächsthemen zu finden. Es geht nicht um ein systematisches, schnelles Abfragen.
- Erinnerungen, z. B. an Hunger in Kriegszeiten, können schmerzen.
Nachbereitung
Heften Sie den Essbiografie-Bogen in der Akte der zu betreuenden Person ab. Berichten Sie in der nächsten Teambesprechung über die Biografie-Erhebung und benachrichtigen Sie die Kollegen über den Bogen in der Akte. Die Informationen zur Ess-Biografie sind für das gesamte Pflege- und Küchenteam hilfreich.
Reflexion und Dokumentation
- Hat die Biografie-Erhebung funktioniert?
- Inwieweit konnte der Pflegekunde über seine Erlebnisse, Vorlieben und Abneigungen erzählen?
- Gibt es wichtige Fragen, die nicht auf dem Biografie-Bogen stehen und wichtig für die Betreuung sind? Dann dokumentieren Sie diese ebenfalls.