Das Glas halten, den Knopf schließen, sich festhalten. Für all das brauchen wir unsere Hände. Kraft und Beweglichkeit der Hände ermöglichen somit den Erhalt der Alltagsfähigkeiten. Auch Schmerzen können durch angepasste Bewegungseinheiten reduziert oder bestenfalls vermieden werden. Viele gute Gründe, um mit Ihrem Gast regelmäßig eine Bewegungsrunde für die Finger durchzuführen.
Vorbereitung
Machen Sie sich im Vorfeld mit den Übungen vertraut. So können Sie diese sicher anleiten. Machen Sie die Übungen vor und unterstützen Sie Ihren Gast bei der Ausübung. Lassen Sie Ihren Gast sich vor der Fingergymnastik die Hände waschen und abtrocknen. Warmes Wasser sorgt auch gleich für eine Aufwärmung der Hände. Sorgen Sie für eine angenehme Sitzhöhe, sodass Ihr Gast, ohne z. B. die Schultern zu verkrampfen, seine Hände und Arme auf den Tisch legen kann.
So wirds gemacht
Begrüßung
Begrüßen Sie Ihren Gast mit Namen und stellen Sie Kontakt her, indem Sie ihm die Hand reichen oder seine Schulter berühren. Führen Sie das Angebot ein: „Heute können Sie Ihren Fingern etwas Gutes tun. Haben Sie Lust auf eine Runde Fingergymnastik?“
Ablauf
- Vorhaben erläutern
Erläutern Sie, dass Ihr Gast nun einige Fingerübungen ausprobieren kann und das bewegliche Hände im Alltag für mehr Selbstständigkeit hilfreich sind. Je nach den Fähigkeiten Ihres Gastes lassen Sie die Übungen 3- bis 5-mal mit jeder Hand wiederholen.
- Erwärmung
Zur Erwärmung lassen Sie Ihren Gast seine Hände ein paarmal aneinanderreiben. Die Wärme weckt die Hände auf.
- Finger spreizen
Die Ellbogen Ihres Gastes liegen auf dem Tisch. Die Handflächen zeigen nach oben. Dann werden beide Hände zuerst geschlossen und wieder geöffnet. Die Finger werden beim Öffnen soweit es geht kräftig gespreizt.
- Aufblättern
Ihr Gast legt seine Hand mit der Handkante auf den Tisch. Dann hebt er die Finger einzeln hoch.
- Daumen zum kleinen Finger
Ihr Gast legt seine Hand mit dem Handrücken auf den Tisch. Dann führt er den Daumen quer zum Kleinfingergrundgelenk und wieder in die Ausgangsposition.
- Alles o. k.
Ihr Gast stützt die Ellbogen auf dem Tisch auf. Mit Daumen und Zeigefinger formt er ein „O“. In der Symbolsprache der Taucher bedeutet dies „Alles o. k.“. Dann formt Ihr Gast nacheinander mit Daumen und jeweiligem Finger ein „O“, bis er beim kleinen Finger angekommen ist. Wer mag, kann nun die Wiederholung rückwärts – also vom kleinen Finger bis zum Zeigefinger – durchführen.
- Faustvariationen
Zuerst streckt Ihr Gast seine Hand aus. Dann klappt er die Finger nach vorne. Nun zieht Ihr Gast seine Fingerspitzen an und formt eine kleine Faust. Zum Abschluss wird eine geschlossene Faust geformt und die Hand wieder geöffnet.
Beendigung
Lassen Sie Ihren Gast seine Hände ausschütteln. Bedanken Sie sich für die gemeinsame Finger-Bewegungsrunde.
Wichtig
- Achten Sie wie gewohnt auf die Leistungsfähigkeit Ihres Gastes. Es sollte beim Üben kein Schmerz in den Finger- und Handgelenken entstehen. Eine Überbelastung soll vermieden werden. Auch schon sanfte Bewegungen sind hilfreich.
Variation der Durchführung
- Ein warmes Handbad kann die Hände auf die Gymnastik vorbereiten.
- Nach der Fingergymnastik können Sie die Hände Ihres Gastes mit einer Pflegelotion eincremen.
- Fingerübungen können auch gut mit Gegenständen durchgeführt werden, z. B. mit einem Igelball.
- Lassen Sie Ihren Gast die Schnelligkeit in der Durchführung der Übungen variieren.
- Die Fingergymnastik können Sie auch als Gruppenangebot durchführen.
Nachbereitung
Reflexion und Dokumentation
- Hatte Ihr Gast Freude an der Durchführung der Übungen?
- Wie beweglich oder nicht beweglich sind die Finger Ihres Gastes?
- Welche Übungen hat Ihr Gast gern ausgeführt?
- Traten Schmerzen oder Unwohlsein während der Übungen auf?
- Auf was ist beim nächsten Üben zu achten?