Am 1. Sonntag im Oktober findet alljährlich das christliche Erntedankfest statt. Eine gute Gelegenheit, um auch in Ihrer Tagespflege das Thema „Dankbarkeit“ in den Mittelpunkt zu stellen. Gemeinsam stellen Sie mit Ihren Gästen einen Dankbarkeitsbaum her. Dies ist für alle Ihre Gäste, ob christlich oder nicht, eine schöne Gelegenheit, den Blick auf die guten Dinge im Leben zu lenken und gemeinsam darüber ins Gespräch zu kommen.
Vorbereitung
Besorgen Sie sich im Vorfeld die Materialien. Das Gemeinschaftsbild mit dem Baumstamm können Sie vor dem Angebot herstellen, ggf. hilft Ihnen ein interessierter Gast dabei. Nutzen Sie z. B. die Vorlage, kopieren Sie diese auf die gewünschte Größe und zeichnen Sie die Umrisse mit dem Bleistift auf den großen Bogen Papier. Malen Sie den Baumstamm mit brauner Acrylfarbe an. Alternativ können Sie den Baum frei aufzeichnen oder die Vorlage auf braunes Tonpapier kopieren, ausschneiden und aufkleben. Decken Sie den Tisch, wie gewohnt, mit einer Schutzdecke ab und stellen Sie alle Materialien bereit.
So wirds gemacht
Begrüßung
Begrüßen Sie die Teilnehmer und führen Sie das Angebot ein: „Im Oktober gedenken viele Menschen der Ernte und der Gaben, die wir empfangen. Lassen Sie uns auch gemeinsam die guten Dinge im Leben mit einem Dankbarkeitsbaum sichtbar machen.“
Ablauf
- Einstimmung in das Thema „Dankbarkeit“
Erläutern Sie Ihr Vorhaben und zeigen Sie das vorbereitete Blatt mit dem Baumstamm. Erklären Sie, dass Ihre Gäste den Baum gemeinsam mit Blättern füllen, auf denen persönliche Dankbarkeitsmomente notiert sind. Zur Einstimmung können Sie z. B. den unten stehenden Vers vorlesen und Ihre Gäste fragen, wofür sie im Leben dankbar sind. Dies können kleine oder auch große Momente sein, wie z. B. ein leckeres Mittagessen, eine glückliche Ehe, die Enkelin, die eine Arbeitsstelle gefunden hat, der Sonnenschein, ein schöner Moment aus dem Urlaub, die überstandene Operation oder der Duft einer Blume. Lassen Sie sich überraschen, wofür Ihre Gäste dankbar sind. Am Anfang werden vielleicht nicht gleich so viele Momente genannt, es braucht dafür ein bisschen Überlegung und Zeit. Durch die Herstellung der Blätter und die gemeinsamen Gespräche wird sich der Dankbarkeitsbaum aber sicher nach und nach mit persönlichen Dankbarkeitsmomenten füllen.
- Dankbarkeitsblätter vorbereiten
Lassen Sie Ihre Gäste das Tonpapier in gewünschten Farben aussuchen. Mithilfe der Vorlagen oder frei Hand werden nun Blattformen auf das Tonpapier aufgezeichnet und ausgeschnitten. 2–3 Blätter pro Person dürfen es ruhig sein, bei Bedarf auch mehr.
- Dankbarkeitsmomente notieren
Geben Sie Ihren Gästen nun etwas Zeit, sich auf den Blättern zu notieren, wofür sie dankbar sind. Regen Sie ein Gespräch an, gemeinsam fällt es leichter, auf Ideen zu kommen. Füllen Sie auch Blätter aus, um Ihre Gäste zu motivieren. Fällt einem Gast z. B. das Schreiben schwer, unterstützen Sie wie gewohnt. Wenn Ihren Gästen die Zuordnung ihrer Blätter wichtig ist, lassen Sie sie auf dem Blatt auch ihren Namen notieren.
Ist dies nicht gewünscht, können Sie direkt zu Schritt 4 übergehen.
- Dankbarkeitsmomente sichtbar machen
Ihre Gäste können nun, ggf. mit Ihrer Hilfe, mit Bastelkleber ihre Blätter an den Dankesbaum befestigen. So wächst die Blätterpracht mit vielen Dankbarkeitsmomenten. Lesen Sie vor, wofür Ihre Gäste dankbar sind. Geben Sie Zeit für Austausch und Gespräche. Bei einem wohlverdienten Snack und einem Getränk wird das entstandene Kunstwerk gemeinsam wertgeschätzt.
- Ein Platz für Dankbarkeit
Überlegen Sie gemeinsam mit Ihren Gästen, an welcher Stelle der Dankbarkeitsbaum in Ihrer Tagespflege aufgehängt oder aufgestellt werden kann. So kann z. B. während des ganzen Monats Oktober der Blick auf das gelenkt werden, was Dankbarkeit auslöst. Dies bietet immer wieder einen schönen Gesprächsimpuls. Auch später können Ihre Gäste noch Dankbarkeitsblätter aufkleben, wenn ihnen Momente der Dankbarkeit einfallen.
Beendigung
Bedanken Sie sich bei Ihren Gästen für die kreative Zeit, indem Sie z. B. sagen: „Es gibt so viele schöne Momente und Dinge, für die wir dankbar sein können. Vielen Dank, dass Sie Ihre Dankbarkeit heute miteinander geteilt haben. Ich wünsche Ihnen, dass Sie jeden Tag schöne Momente erleben.“
Vers zur Einstimmung in das Thema „Dankbarkeit“:
„Nicht die Glücklichen sind dankbar.
Es sind die Dankbaren, die glücklich sind.“
Francis Bacon
Im Exklusivbereich für Abonnenten finden Sie weitere Sprüche zum Thema „Dankbarkeit“, die Sie zur Gesprächsanregung einsetzen können, sowie eine Vorlage für einen Baum und Blätter zum Kopieren.
Wichtig
- Lassen Sie nur Gäste mit Schere arbeiten, die dies noch sicher können.
- Achten Sie, wie gewohnt, auf die Leistungsfähigkeit Ihrer Gäste und unterstützen Sie bei Bedarf.
- Bei diesem Angebot steht das gemeinsame Gespräch im Vordergrund. Geben Sie daher ausreichend Zeit für den Austausch.
- Wenn ein Gast im Moment keine Dankbarkeit fühlt, akzeptieren Sie dies. Allein schon das Zuhören kann Entlastung bringen. Bieten Sie ihm an, auch später noch Dankbarkeitsblätter aufhängen zu können. Schätzen Sie seine jetzige Stimmung wert, indem Sie z. B. sagen: „Manchmal ist einem einfach nicht nach Dankbarkeit zumute.“ Trösten Sie bei Bedarf bei aufwühlenden Gefühlen.
Variation der Durchführung
- Sie können auch die Blätter vor dem Angebot vorbereiten, ggf. mit der Hilfe von interessierten Gästen.
- Sie fragen in der Runde nach Dankbarkeitsmomenten und beschriften die Blätter für Ihre Gäste.
- Sie sammeln für mehrere Tage mit Ihren Gästen, z. B. beim Kaffee, Dankbarkeitsmomente und kleben jeweils die Blätter dazu auf den Baum.
Nachbereitung
Stellen Sie die ursprüngliche Ordnung wieder her.
Reflexion und Dokumentation
- Konnten sich Ihre Gäste auf das Thema „Dankbarkeit“ einlassen / nicht einlassen?
- Haben Sie biografische Informationen erhalten, die für die weitere Begleitung Ihrer Gäste wichtig sein können?
- Kamen Ihre Gäste gemeinsam ins Gespräch / nicht ins Gespräch?