Die Einzigartigkeit eines jeden Menschen ist auch an Abdrücken seiner Körperteile gut zu erkennen. Gestalten Sie heute mit Ihren Pflegekunden individuelle Handabdrücke aus Gips auf eine besondere Art und Weise, die jede noch so feine Hautbeschaffenheit zum Vorschein bringen.
Vorbereitung
Bereiten Sie das Grundmaterial für die Handabdrücke bereits einen Tag zuvor zu. Hierfür benötigen Sie die Salzteig-Knetmasse, die aus den Zutaten besteht, die Sie der Materialliste entnehmen können. Vermengen Sie alle Zutaten zu einer gleichmäßigen Masse, und bewahren Sie diese bis zum nächsten Tag gut verschlossen im Kühlschrank auf.
So wirds gemacht
Begrüßung
Begrüßen Sie die Teilnehmer und führen Sie das Angebot ein: „Haben Sie als Kind schon einmal Gipsabdrücke von Ihren Händen angefertigt? Oder haben Sie vielleicht von Ihren Enkelkindern Handabdrücke in Gips als Geschenk erhalten? Heute wollen wir diese Technik selbst ausprobieren und – passend zum Wochenthema – die Einzigartigkeit Ihrer Hände zur Geltung bringen und für die Ewigkeit festhalten.“
Ablauf
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- Versammeln Sie die Pflegekunden an einem großen Arbeitstisch. Reichen Sie jedem Teilnehmer einen festen Kartonstreifen, den dieser zu einem Kreis formt (Durchmesser ca. 20-25 cm, je nach Größe der Hand). Der Karton-Kreis wird mit 2 Büroklammern fixiert.
- Lassen Sie die Pflegekunden diese Schablone auf ein Tischset stellen.
- Verteilen Sie an jeden Teilnehmer ein etwa 800-900 g schweres Stück Knetmasse. Leiten Sie die Pflegekunden nun an, die Masse gleichmäßig im Inneren des Karton-Kreises zu verteilen. Helfen Sie, wenn Sie merken, dass die Kraft, sowie die motorischen oder kognitiven Fähigkeiten der Pflegekunden dazu nicht ausreichen.
- Helfen Sie jedem Pflegekunden einzeln, seine rechte Hand mittig in die Knetmasse einzudrücken. Drücken Sie dabei nicht punktuell, sondern legen Sie Ihre Hand auf die Hand des Pflegekunden und üben Sie gleichmäßigen und sanften Druck aus. Dann nehmen Ihre Pflegekunden die Hände wieder aus der Knetmasse heraus.
- Reichen Sie dann jedem Teilnehmer ein ca. 8 cm langes Trinkhalm-Stück, das etwa 1 cm vom Mittelfinger entfernt in die Masse eingesteckt wird. Dies ist notwendig, damit später beim Ausgießen mit der Gipsmasse ein Loch zur Aufhängung entsteht.
- Rühren Sie gemeinsam mit den Pflegekunden in einem kleinen Eimer 1,5 l Gipsmasse mit Wasser an und gießen Sie dann die Formen aus. Diese Menge reicht für das Ausgießen von 3 Abdrücken aus. Danach lassen Sie die Gipsmasse (Dauer laut Anleitung) aushärten. Rühren Sie nicht zu viel Gipsmasse auf einmal an, sondern portionsweise. Die Gipsmasse härtet sehr schnell aus.
Legen Sie eine Trinkpause für alle Teilnehmer ein.
- Nach dem Aushärten der Gipsmasse lösen Sie die Karton-Kreise ab und drehen die tellerartigen Gebilde um, sodass die Knetmasse oben liegt. Nun können die Pflegekunden die Knetmasse mit ihren Fingern ebenfalls vorsichtig entfernen. Geben Sie den Pflegekunden eine angefeuchtete weiche Bürste, um die letzten feinen Krümel zu beseitigen. Danach lassen Sie die Gipsabdrücke zunächst noch einmal gut trocknen.
- Zum Bemalen der Gips-Hände reichen Sie Ihren Pflegekunden als Erstes eine ockerfarbene Wasserfarbe. Nach dem Antrocknen der Farbe fordern Sie die Teilnehmer auf, die Hände nochmals mit einer rostbraunen Farbe zu bemalen und wieder trocknen zu lassen.
- Zum Abschluss reichen Sie den Pflegekunden einen weichen, nassen Schwamm, mit dem Sie einige Male vorsichtig über das gesamte Relief streichen. Dadurch bekommen die Hände vereinzelte Schattierungen, die die zarten, fast unsichtbaren Handlinien zur Geltung bringen.
- Vor dem Aufhängen der Gipshände sollte die Farbe nochmals gut austrocknen.
Lassen Sie Ihre Pflegekunden nach Fertigstellen ihrer Kunstwerke noch einmal die Hände waschen bzw. helfen sie Ihnen dabei.
Beendigung
Bedanken Sie sich bei den Pflegekunden für die kreative Arbeit und loben Sie diese entstandenen Kunstwerke ehrlich. Lassen Sie die Teilnehmer die eigenen Gipsabdrücke mit in ihre Zimmer nehmen, falls sie dies wünschen. Regen Sie dazu an, die Reliefs im Zimmer an der Wand aufzuhängen und helfen Sie Ihren Pflegekunden ggfs. dabei. Verabschieden Sie sich von Ihren Pflegekunden und begleiten Sie sie an den gewünschten Ort.
Wichtig
- Achten Sie immer darauf, ob sich einzelne Pflegekunden bei dem Angebot unwohl fühlen und brechen Sie für diese Teilnehmer das Angebot ab.
- Klären Sie Kontraindikationen ab, z.B. sehr trockene Haut, Hautverletzungen, Wunden und Entzündungen an Hand und Nägel, Schmerzen in den Händen
- Es können auch aufwühlende Emotionen entstehen, wenn Ihre Pflegekunden die Gipsabdrücke der eigenen Hände betrachten. Begleiten Sie hier einfühlsam.
Variation der Durchführung
- Dieses Angebot erfordert einige Geduld auf Seiten der Pflegekunden. Lässt die Konzentration der Pflegekunden nach, können Sie auf das Anmalen der Gipsabdrücke verzichten oder diese Aktivität an einem anderen Tag fortführen.
Nachbereitung
Bringen Sie alle Materialien wieder an Ihren ursprünglichen Ort und räumen Sie den Gruppenraum auf.
Reflexion und Dokumentation
- Fiel die Umsetzung des Angebotes den Pflegekunden leicht / schwer?
- Hat einer der Pflegekunden besondere Fähigkeiten gezeigt, die so vorher noch nicht bei ihm zu erkennen waren?
- War der Zeitrahmen für das Angebot angemessen?