Fühlangebote sind wichtige Sinnesanregungen. Zum einem kann Ihr Gast das Material erspüren, und zum anderen erfährt er auch etwas über sich, denn durch die Nervenzellen der Hände wird der ganze Körper angeregt. Gleichzeitig wird die Fingerfertigkeit geschult.
Vorbereitung
Befüllen Sie eine Kiste mit weichen Gegenständen und beschriften Sie diese mit dem Namen Ihres Gastes.
So wirds gemacht
Begrüßung
Begrüßen Sie den Pflegekunden mit Namen und stellen Sie Kontakt her, indem Sie ihm die Hand reichen oder seine Schulter berühren. Führen Sie das Angebot ein: „Hier in dieser Kiste sind viele weiche Gegenstände versteckt. Wollen Sie diese mal fühlen?“
Ablauf
- Einstimmung
Zeigen Sie Ihrem Gast die Kiste und warten Sie erst mal seine Reaktion ab. Lassen Sie ihm Zeit zum Erkunden der Kiste.
- Taktile Spürmomente
Unterstützen Sie Ihren Gast, indem Sie ihn auffordern, sich einen Gegenstand auszusuchen und diesen in die Hand zu nehmen. Gegebenenfalls unterstützen Sie ihn, indem Sie ihm einen Gegenstand direkt in die Hand geben. Lassen Sie Zeit zum Spüren und Wahrnehmen. Bieten Sie die weiteren Gegenstände zum Betrachten und Fühlen an. Um Ihren Gast zu motivieren, weitere Gegenstände in die Hand zu nehmen, können Sie auch welche erkunden. So kann sich Ihr Gast an Ihnen orientieren. Wenn es passt, regen Sie ein Gespräch über die Sinneserfahrung an. Es ist aber auch in Ordnung, wenn Ihr Gast die taktilen Angebote genießt, ohne zu sprechen.
- Danke sagen
Bedanken Sie sich authentisch für die schöne Zeit.
Beendigung
Verabschieden Sie sich mit Handschlag oder Berührung an der Schulter und nennen Sie Ihren Gast dabei noch einmal mit seinem Namen.
Tipps:
Auch aufgrund der aktuellen Corona-Situation bietet es sich an, die Fühlkisten immer nur für einen Gast herzustellen. So können Sie die Materialien pro Gast sicher aufbewahren und immer wieder für eine Kurzaktivierung hervorholen. Bitten Sie auch Angehörige um Materialien.
Wichtig
- Achten Sie darauf, dass keine Gegenstände verschluckt werden.
- Beachten Sie die geltenden Hygienevorschriften.
- Setzen Sie keine Gegenstände ein, die Ihren Gast verletzen könnten.
Variation der Durchführung
- Sie können auch Materialien einsetzen, die eine andere Textur haben, die z. B. eher fest oder kühl sind.
- Setzen Sie auch biografische Gegenstände ein, wie z. B. Küchenutensilien.
- Sie können die persönliche Fühlkiste in einem Einzelangebot gestalten lassen, z. B. mit Tonpapier, Aufklebern, Farben.
Nachbereitung
Räumen Sie die Materialien, ggf. mit Ihrem Gast, wieder in die Kiste und räumen Sie diese weg. So ist sie bereit für den nächsten Einsatz.
Reflexion und Dokumentation
- Konnte Ihr Gast das taktile Spürangebote genießen/nicht genießen?
- Hat Ihr Gast aktiv oder passiv an dem Sinnesangebot teilgenommen?
- Hat Ihr Gast Wünsche geäußert, z. B. andere Gegenstände fühlen zu wollen?