Der berufliche Alltag eines Betreuungsassistenten ist nicht nur abwechslungsreich – er erfordert auch viel Flexibilität, Geduld und Kreativität. Jeder Tag ist anders und bringt neue Herausforderungen und wertvolle Momente mit sich. Um sich besser auf den Ablauf der Betreuung vorbereiten und diese so strukturiert wie möglich umsetzen zu können, kommen Wochenpläne zum Einsatz. Erfahren Sie hier, wie und warum Wochenpläne so hilfreich sind und eine wichtige Rolle im Betreuungsbereich einnehmen.
Pflege- und Betreuungskräfte zeigen täglich vollen Einsatz: Die betreuten Senioren haben individuell unterschiedliche Bedürfnisse, Wünsche und Ansprüche, auf die Fachkräfte eingehen und die sie erfüllen. Als Alltagsassistent sind Sie dabei häufig zugleich Ansprechpartner und Begleiter im Leben der Betreuungskunden.
Das Feedback der Senioren ist in der Regel genauso herzlich wie Ihr geschulter Umgang mit den Menschen. Um diesen hohen Standard und die Fürsorge stets gewährleisten zu können, ist vor allem eins gefragt – eine gute Organisation. Obwohl Sie Ihre beruflichen Aufgaben kennen und sicher ausführen, funktioniert nichts ohne eine festgelegte Struktur und einen Plan.
Während jede Einrichtung ihre allgemeine Organisation anders handhabt, können Sie als Betreuungskraft Ihren konkreten Arbeitsbereich mit eigenen Ideen füllen. In Absprache mit der jeweiligen Leitung lassen sich Ihre Pläne demnach auch nach einer ganzen bestimmten Struktur gestalten. Eine Möglichkeit der übersichtlichen Gestaltung ist die Erstellung und Nutzung von Wochenplänen.
Wochenpläne bieten einige Vorteile – und das nicht nur für Betreuungsassistenten, sondern auch für die Senioren sowie für medizinische Fachkräfte. In der Versorgung der Betreuungskunden steht Qualität an erster Stelle. Der fürsorgliche und einfühlsame Umgang mit Menschen liegt allen Fachkräften am Herzen.
Aus diesem Grund spielen Transparenz und Sorgfalt eine tragende Rolle: Eine detaillierte Dokumentation und der intensive Austausch zwischen den zuständigen Fachkräften sorgen dafür, dass keine wichtigen Informationen verloren gehen. Fällt einer Betreuungskraft zum Beispiel eine Verhaltensänderung bei einem Patienten auf (Herr K. vergisst plötzlich regelmäßig, wo er seine Bücher lagert), muss der Arzt dies erfahren. Solche Auffälligkeiten können unter Umständen mit einer Erkrankung (beispielsweise Demenz) in Zusammenhang stehen oder mit der Medikamentendosis, die der Betreuungskunde erhält.
Den nötigen Überblick erhalten alle Zuständigen vor allem durch eine ausführliche Planung. Wochenpläne helfen Betreuungsassistenten, ihre Dokumentation strukturiert zu verfolgen. Gleichzeitig geben sie den Ärzten und dem Pflegepersonal einen Einblick, welche Schritte und Ideen Sie in Ihrer Betreuung bereits umgesetzt haben. Daraus ergibt sich, was gegebenenfalls noch ansteht. Aber damit nicht genug.
Wochenpläne ermöglichen nicht nur einen Austausch unter Fachkräften und sorgen für einen Überblick – sie bieten auch konkrete Vorteile für die Senioren. Dazu gehören unter anderem folgende Aspekte:
Einen Gewinn liefern die Pläne auch Alltagsassistenten. Der Arbeitstag einer Betreuungskraft kann stressig und anstrengend sein. Umso schöner ist es, wenn ein Wochenplan zur Verfügung steht, der Ideen und Struktur für den genauen Ablauf bereits parat hält.
Wochenpläne, die in der Betreuung von Senioren zum Einsatz kommen, können vieles leisten: Sie haben einen wertvollen Nutzen für die alltägliche Arbeit von Betreuungskräften. Gleichzeitig tragen sie dazu bei, die Lebensqualität der Senioren durch angemessene und ansprechende Beschäftigungsideen zu steigern.
Damit Sie Ihre Wochenpläne in vollem Umfang nutzen können, ist ein durchdachtes Konzept notwendig. Planen Sie deshalb genug Zeit für die Erstellung des Programms ein. Die Herausforderung liegt darin, viele verschiedene Faktoren zu beachten und in die Planung mit einfließen zu lassen.
Je nachdem, ob Sie wochenweise Pläne erstellen oder mehrere Wochen auf einmal planen, kann Ihr Vorgehen bei der Organisation ganz unterschiedlich aussehen. Folgende Fragen liefern erste Anhaltspunkte. So werden weitere Überlegungen, Ihr Brainstorming und die Ideensammlungen zielgerichteter:
Diese ersten Fragen dienen als Orientierungshilfe und vereinfachen die weitere Wochenplan-Erstellung. Indem Sie den Wochenplan ausführlich und durchdacht gestalten, sparen Sie später Zeit. Programmüberschneidungen und Unklarheiten können zu Problemen im Betreuungsalltag führen. Mit einem klugen Konzept lassen sich diese Komplikationen vermeiden.
Bevor es mit der Planung losgeht, steht vor allem eine Frage im Vordergrund:
Möchten Sie den Plan am Ende im Zimmer Ihres Betreuungskunden aufhängen, sind darauf bestenfalls nur Angebote vermerkt, an denen der Senior tatsächlich teilnehmen kann. Ein Plan im eigenen Zimmer gibt dem Betreuten die Möglichkeit, jederzeit einen Blick auf seine wöchentlichen Aktivitäten zu werfen.
Handelt es sich bei dem Wochenplan um eine Übersicht aller Aktionen (auch solche, die für den jeweiligen Betreuten nicht relevant sind), kann das für Verwirrung sorgen.
Idealerweise stehen diese Angaben deutlich lesbar auf dem Wochenplan:
Auf diese Weise sieht jeder auf einen Blick, an wen sich der Plan richtet und um welche Woche es sich handelt. So umgehen Sie Unklarheiten und sorgen für eine klare Struktur.
Neben diesen Eckdaten füllen Sie den Plan vor allem mit vielseitigen Aktivitäten und Angeboten, die den Alltag der Senioren positiv prägen. Was macht einen guten Wochenplan aus? Einige Tipps und Ideen helfen Ihnen, das Programm kreativ zu gestalten.
Tipp | Die Idee dahinter |
Bedürfnisse erfragen | Fragen Sie die Senioren nach ihren Wünschen und Anliegen. So vermitteln Sie nicht nur echtes Interesse, sondern stellen auch sicher, dass den Betreuten das endgültige Programm tatsächlich gefällt |
Einschränkungen berücksichtigen | Nicht jeder Betreuungskunde kann an den gleichen Aktivitäten teilnehmen. Behalten Sie die Erkrankungen und Beeinträchtigungen der Senioren im Hinterkopf, um am Ende angemessene Angebote zu entwickeln. |
Gezielte Förderung | Viele Ihrer Betreuungskunden sind von einer Demenz betroffen? Andere Krankheitsbilder lassen sich durch bestimmte Aktivitäten gezielt fördern? Nutzen Sie die Möglichkeit, fördernde Maßnahmen in Ihr Betreuungsprogramm aufzunehmen. |
Zeit für Mottos | Ein thematisch stimmiges Angebot beweist Ihre Kreativität. Besonders schön wirken Wochenpläne, die Sie unter ein bestimmtes Motto fassen. Das liefert nicht nur einen harmonischen Rahmen, sondern ermöglicht es den Betreuten auch, die einzelnen Programmpunkte richtig einzuordnen. |
Vielfalt und Abwechslung | Viele Senioren legen Wert darauf, dass bestimmte Abläufe eingehalten werden. Gerade für Menschen mit bestimmten Erkrankungen oder einer Behinderung, aber auch nach einschneidenden Veränderungen im Leben der Betreuten hilft eine sichere Struktur. Im Rahmen dieser Ordnung lassen sich trotzdem kreative Ideen finden, die Abwechslung in Maßen garantieren. So erfreuen sich die Senioren an einem geplanten Vorgehen und gleichzeitig an abwechslungsreichen Ideen. |
Generell gilt: Die richtige Balance gewinnt. Das Betreuungsangebot sollte die Senioren nicht unterfordern, aber auch keine zu große Herausforderung darstellen. Der Umfang und die Häufigkeit der Angebote richten sich nach weiteren Behandlungen und Aktivitäten der Betreuungskunden. Mindestens ebenso wichtig sind jedoch ihre individuellen Interessen.
So individuell wie die Senioren sind, so verschieden sind auch ihre Interessen. Als Betreuungskraft wissen Sie: Man kann nie allen Wünschen gerecht werden. Trotzdem sind Sie stets bemüht, den Anliegen der Betreuten gerecht zu werden. Dazu gehört auch, ihre Neigungen und Vorlieben zu berücksichtigen.
Betreuungsassistenten erleichtern Senioren den Alltag und versehen ihn mit angenehmen und aktiven Ereignissen. Je nach Kontext und Einrichtung stehen den Betreuungskunden unter Umständen mehrere Angebote zur Auswahl. Oder sie können entscheiden, ob sie an einem Programmpunkt teilnehmen möchten oder nicht. Um möglichst alle potenziellen Interessensgebiet abzudecken, ist es hilfreich, sich die Zielgruppen vor Augen zu führen: Welche Hobbys verfolgen die Senioren? Wo zeigen Sie besonders viel Eifer und Konzentration?
Männer zeigen unter Umständen andere Wünsche als Frauen. In der Tagespflege werden andere Themen relevant als im Pflegeheim. So lässt sich beispielsweise ein „Kneipenabend“ für die männlichen Bewohner in einer Einrichtung umsetzen, während es schwierig ist, ihn mit ambulant Betreuten zu verwirklichen. An einer Handarbeitsstunde zeigen sich häufig vor allem weibliche Seniorinnen interessiert. Dabei können Sie diese sowohl im ambulanten als auch im stationären Kontext umsetzen.
Betreuungskunden freuen sich über Angebote, die sich an ihren Interessen orientieren. Einige Aktivitäten dürfen in Ihrem Plan jedoch nicht fehlen. Es ist sinnvoll, die Angebote auch dann zu integrieren, wenn sie nicht explizit von den Betreuten gewünscht werden. Orientieren Sie sich an diesen Aspekten, sind Sie auf der sicheren Seite: Mit ihnen decken Sie alle wichtigen Bereiche ab und sorgen für Vielfalt. Zu diesen Punkten gehören unter anderem:
Zu den Trainingseinheiten im Betreuungsangebot zählt selbstverständlich kein Fitnessprogramm. Unter diese Übungsstunden fallen zum Beispiel kleine Gedächtnisschulungen. Gerade für Menschen mit Demenz sind Erinnerungsstunden und kleine Übungen wirkungsvolle Maßnahmen. Spaziergänge oder Ballspiele halten Betreuungskunden hingegen physisch fit.
Theaterstücke, Vorlesestunden und musikalische Angebote gehören zum Kulturprogramm in der Betreuung. Als Alltagsassistent wissen Sie, dass dieser Bereich gern gesehen ist: Die Senioren freuen sich über bekannte Lieder und stimmen dabei nicht selten selbst mit ein.
Für die nötige Aktivierung sorgen Spaziergänge in der Natur, kleine Gartenarbeiten genauso wie Kreatives. Bei handwerklichen Tätigkeiten, Malerei und Handarbeit dürfen Betreuungskunden ihrer Fantasie freien Lauf lassen.
Thema der Woche: Mit allen fünf Sinnen
Datum: | 22.06.2020 – 28.06.2020 |
Name: |
Montag | Dienstag | Mittwoch | Donnerstag | Freitag | Samstag | Sonntag | |
Zeitraum | 14:00-15:00 | 11:00-11:30 | 10:00-12:00 Uhr | 15:00-16:00 Uhr | 10:00-12:00 Uhr | 15:30-16:30 Uhr | |
Aktivität | Gemeinsamer Spaziergang im Wald„Sehen“ | Zeitung lesen | Musikstunde„Hören“ | Handarbeit„Fühlen“ | Gärtnerei„Riechen“ | Café-Besuch„Schmecken“ | |
Wer macht mit? | Jeder, der Interesse hat | Herr Müller und Frau Schmitt | Männer-Gruppe | Die ganze Gruppe 2 | Jeder, der Interesse hat(Anmeldung bei Frau Bäcker) | Gemeinsam mit Familie und Bekannten |
Dieser beispielhafte Plan ist allgemein gehalten und nicht auf eine bestimmte Person oder Gruppe zugeschnitten. An einem Tag können auch mehrere Angebote möglich sein. Die Verteilung richtet sich nach Ihren Kapazitäten und Vorstellungen.
Ein Wochenplan verbessert Dokumentation, Organisation und Struktur Ihrer Betreuung. Ein strukturierter Plan bietet einen stimmigen Aufbau. Gleichzeitig gibt er Betreuungskunden die Möglichkeit, sich in der Woche zu orientieren – und sich auf bestimmte Programmpunkte zu freuen. Damit die Vorfreude steigt, können Sie die einzelnen Angebote auf die Interessen der Betreuten abstimmen.
Neben Wunsch-Aktivitäten finden auch Pflichtaspekte ihren Weg in den Wochenplan: Ein bunter Mix sorgt dafür, dass Sie alle relevanten Bereiche und Fördermaßnahmen abdecken. Die Erstellung von Wochenplänen kann insgesamt sehr zeitaufwendig werden. Deshalb ist es sinnvoll, früh an die Planung zu denken und einen gewissen Vorlauf einzukalkulieren.
Hier ist jede Hilfe Gold wert. Vorlagen und fertige Wochenpläne sparen Zeit und zusätzliches Engagement. Beides sind Ressourcen, die Sie direkt in die Betreuung und den Kontakt mit den Senioren investieren können. Die vorgefertigten und interaktiv zusammenstellbaren Wochenpläne beinhalten automatisch ein abgerundetes Programm – ganz ohne Überschneidungen und mit vielen neuartigen und individuell zugeschnittenen Ideen.